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ÖDP fordert vorübergehenden Entzug der Betriebserlaubnis der Kokerei

Stoppt Vergiftung unserer Gärten durch die Kokerei, Bildmontage: Jessica Kratz

Stoppt Vergiftung unserer Gärten durch die Kokerei, Bildmontage: Jessica Kratz

"Die Kokerei gefährdet weiterhin und unvermindert die Gesundheit der Menschen in den Bottroper Stadtteilen Welheim, Boy und Batenbrock", ist sich der ÖDP-Vorsitzende Georg Wenning sicher. Im letzten Jahr hatte die Kokerei Arcelor Mittal Maßnahmen angekündigt, um die Benz(a)pyrenwerte in den Griff zu bekommen. Und die Bezirksregierung als zuständige Aufsichtsbehörde hat damals verkündet, dass man sicher sei, die Zielwerte würden eingehalten. Doch nach 1,47 ng/m³ in 2017 wurden in 2018 dann sogar 1,7 ng/m³ Benz(a)pyren gemessen. "Hatte man für 2017 noch mit einem Rechentrick die Werte schön rechnen können - 1,47 ng/m³ wurden auf 1 ng/m³ abgerundet und somit der Zielwert eingehalten - so kann man nun die erneute Überschreitung nicht mehr leugnen", so Georg Wenning.

Was die übermäßige Belastung der Umwelt mit polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen wie dem krebserregenden Benz(a)pyren für Auswirkungen hat, sieht man nun auch an dem LANUV-Immissionsbericht, der nach Auswertung von eigens dafür angebauten Grünkohlpflanzen eine Verzehrwarnung für diverse Gemüse und Obstsorten ausspricht. "Wenn schon die Nahrungspflanzen in nur einer Saison so viele Schadstoffe aufnehmen, dass sie nicht mehr verzehrt werden sollen, wie viele Schadstoffe nehmen dann erst die Menschen auf, die seit Jahren im Umfeld der Kokerei wohnen?" fragt Georg Wenning und ergänzt: "Während man Obst und Gemüse vielleicht auf dem Markt kaufen kann - wie OB Tischler den Bürgern rät - so hat man bei der Luft zum Atmen keine Alternativen."

Sicherlich ist es schwierig einen so emmissionsintensiven Betrieb wie die Kokerei mitten im Siedlungsgebiet zu betreiben, aber die körperliche Unversehrtheit der Bürger darf nicht länger dem Profit geopfert werden. Und es gab Jahre, in denen die Kokerei die Zielwerte eingehalten hat -  unmöglich scheint das also nicht. Deshalb fordert die ÖDP von der Bezirksregierung, die Betriebserlaubnis der Kokerei vorübergehend zurückzuziehen bis nachweisliche und messbare Verbesserungen erreicht werden. "Und von der Stadt, die sich in den letzten Jahren im Umweltausschuss von der Kokerei immer wieder hat vertrösten lassen, fordern wir nun eine konsequente Überprüfung und Überwachung der Entwicklung durch Untersuchungen von weiteren Boden- und Pflanzenproben in den betroffenen Stadtteilen." stellt der Kreisvorsitzende der ÖDP klar.

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