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Die ÖDP fordert von den Behörden, den Druck auf die Kokerei zu erhöhen.

Georg Schmeier, Foto: Michael Kaprol für ÖDP-Bottrop

Georg Schmeier, Foto: Michael Kaprol für ÖDP-Bottrop

Die ÖDP fordert von den Behörden, den Druck auf die Kokerei zu erhöhen. Seit Jahren hält die Kokerei ihre Versprechen in Bezug auf die Umweltbeeinträchtigungen nicht ein. Die gemittelten Messwerte für Benz(a)pyren wurden zum Beispiel im dritten Jahr in Folge erheblich überschritten. Nach einem Wert von 2,5 ng/m³ in 2015 und 1,7 ng/m³ in 2016 wurde an der Messstation Bottrop-Welheim im letzten Jahr ein Wert von 1,47 ng/m³ gemessen. „Nur über einen kleinen mathematischen Kniff rechnet man sich diesen Wert schön, indem man ihn auf 1 ng/m³ abrundet und somit den vom Immissionsschutzgesetz geforderten Zielwert genau erreicht. Tatsächlich liegt der gemessene Wert aber 47% über dem Zielwert.“, erklärt Georg Wenning, Kreisvorsitzender der ÖDP. Der aromatische Kohlenwasserstoff Benz(a)pyren ist hochgradig krebserregend und steht unter besonderer Kontrolle des Landesumweltamtes. Die abnehmende Tendenz der Jahresmittelwerte zeige zwar, dass die Werksleitung bemüht sei, das Problem in den Griff zu bekommen. Georg Wenning, von Beruf Chemie-Lehrer, stellt aber fest: „Das reicht nicht! Die Kokerei ist eine der größten Dreckschleudern des Landes und die dunkle Seite von Innovation-City. Die Gefährdung der Gesundheit der Bürger insbesondere im Bottroper Süden wird billigend in Kauf genommen.“
Darüber hinaus gibt es weitere Umweltprobleme durch die Kokerei. Seit Monaten klagen Anwohner über hartnäckige Verschmutzungen von Autos, Gartenmöbeln und Fenstern. Georg Schmeier, Beisitzer im ÖDP-Vorstand und ehemaliger Mitarbeiter der Kokerei, vermutet: „Es hat den Anschein, dass die Kokerei unter dem Eigentümer ArcelorMittal die eigene Verfahrenstechnik nicht mehr im Griff hat.“ Zu hohe Benz(a)pyrenwerte, Ausstoß von Feinstaub und anderen Verunreinigungen müssten nicht sein. Vor der Übernahme der Kokerei habe man die Verfahren besser im Griff gehabt. Über die Ursachen spekuliert er: „Vermutlich gibt es hier einen massiven Investitionsstau. Viele notwendige Maßnahmen zur Sicherstellung der Koks-Produktion im Rahmen der Grenzwerte wurden scheinbar hinausgezögert.“
Im Grunde bestätigt diese Vermutung auch der Geschäftsführer der Kokerei, Joern Pufpaff, der im Umweltausschuss immer wieder über die Bemühungen und Baumaßnahmen der Kokerei berichtet und immer wieder einräumen muss, dass die getroffenen Maßnahmen entweder noch nicht greifen oder aber die Umsetzung sich noch länger hinzieht.
Deshalb fordert die ÖDP nun, den Druck durch Stadtverwaltung und Bezirksregierung zu erhöhen.
„Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht. Es hilft den Anwohnern in der Welheimer Mark wenig, wenn sie Putzlappen geschenkt bekommen , um ihre Fenster und Autos zu reinigen, während das heimtückischere Gift sich über die Atemluft in ihre Lungen setzt. Die Kokerei muss sich stärker um eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen kümmern. Dafür muss ihr die Bezirksregierung Fristen
setzen und das Nichteinhalten sanktionieren.“, fordert Georg Wenning.

Georg Wenning, Foto: Michael Kaprol für ÖDP-Bottrop

Georg Wenning, Foto: Michael Kaprol für ÖDP-Bottrop

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