Nachhaltigkeit, Ökologie und Umwelt
Die Klimakrise – eine Herausforderung, die uns alle betrifft
Kriege und Krisen verstellen aktuell den Blick auf ein anderes drängendes Problem unserer Zeit: Die menschengemachte Klimakrise, die zu Wetterextremen, Boden- und Artenverlust führt. Die Verbrennung fossiler Energieträger hat den CO2 Gehalt in der Luft erhöht und dadurch den Treibhauseffekt verstärkt. Das führt zu einem Anstieg der globalen Temperaturen und dies wiederum dazu, dass die natürlichen Kreisläufe von Wasser und Luft durcheinandergeraten. Regen fällt mal in großen Mengen, dann bleibt er oft ganz aus. Überflutungen haben in NRW schon viele Todesopfer gefordert und große Schäden an der Infrastruktur verursacht. Dürreperioden führen zu Ernteverlusten und belasten unsere Wälder, die eigentlich CO2 aufnehmen und binden sollten. Geschädigte Bäume können das nicht mehr und das Waldgebiet gibt zusätzlich Treibhausgase ab. Zunehmende Hitzeperioden, besonders die sogenannten „Tropischen Nächte“, sind eine weitere Folge der Klimaveränderung und nehmen in beängstigender Weise zu. Viele Menschen leiden darunter, einige sterben sogar aufgrund der Hitze. Natürlich sind große Lösungen auf internationaler, europäischer und bundesweiter Ebene notwendig. Doch auch vor Ort können wir viel bewirken. Die ÖDP setzt sich dafür ein:
- Erkenntnisse der Klimaanalyse für lokale Maßnahmen nutzen
- Grünland und Freiflächen erhalten
- Klimagrenzen beim Neubau einhalten
- Regenwasser vor Ort versickern lassen (z.B. durch Rigolen, Entsiegelung, Dachbegrünungen)
- Starkregenereignisse abmildern und das Grundwasser schützen
Gemeinsam können wir dazu beitragen, unsere Stadt widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu machen.
Machen Sie mit! Unterstützen Sie uns!
Interview mit Elly Vaupel

Die Bezirksvertreterin in Kirchhellen, Dr. Elly Vaupel, ist erst seit 2020 im Amt und erinnert sich an den anstrengenden Start unter Corona-Bedingungen.
Wir haben sie gefragt: Was bedeutet das kommunale Engagement für dich?
Kommunales Engagement bedeutet für mich, Verantwortung zu übernehmen und aktiv mitzuwirken – für eine starke, lebendige und umweltbewusste Gemeinschaft, in der sich alle wohlfühlen und die
auch zukünftigen Generationen eine lebenswerte Heimat bietet.
Dabei ist kommunales Engagement für mich viel mehr als nur eine Aufgabe – es ist eine Herzensangelegenheit. Besonders in Zeiten des Klimawandels und des Artenschwunds ist es mir wichtig, mich um unsere Umwelt auch direkt vor Ort zu kümmern.
Wie war dein Start als Bezirksvertreterin?
Mein Vorgänger im Amt, Volker Fockenberg, hat mich anfangs mit Rat und Tat begleitet. Die Atmosphäre in der Bezirksvertretung ist sehr kooperativ, alle sind bemüht, möglichst einvernehmliche Lösungen zu finden, sodass ich mich gut einbringen konnte. Die Teilnahme an den örtlichen Sitzungen von Aufbruch Fahrrad und Kontakte zu Bürgerinitiativen haben mir zusätzliche Impulse gegeben.
Du vertrittst die ÖDP in der Bezirksvertretung. Was bedeutet das konkret?
Die ÖDP steht für Nachhaltigkeit und das umfasst definitionsgemäß einen langfristigen Blick auf die Dinge, es geht eben nicht um kurzfristigen Profit oder kurzfristige Einsparmöglichkeiten, sondern beispielsweise um den Schutz unseres Grundwassers, unserer Böden und natürlicher Lebensgemeinschaften. Für Kirchhellen geht es hier konkret um die umliegenden Naturschutz- und FFH-Schutzgebiete. Vielen ist nicht ausreichend bewusst, wie sehr auch das menschliche Leben von einem funktionierenden Ökosystem abhängt.
Artenvielfalt schützen – Für eine lebendige Stadt und gesunde Natur

Das aktuelle große Artensterben betrifft die ganze Welt, auch unsere Stadt. Leider wird dies bei Stadtplanung und Grünpflege oft nicht ausreichend berücksichtigt. Sowohl bei Straßenbäumen als auch bei der Begrünung und Anreicherung mit Blühpflanzen werden häufig eingeführte, nicht hier heimische Arten gewählt. Dabei ist es für die lokale Artenvielfalt viel besser, auf heimische Pflanzen zu setzen, an die z.B. Insekten angepasst sind.
Schmetterlinge, Bienen und andere Bestäuber brauchen nicht nur Nektar, sondern auch geeignete Ablageplätze für ihre Eier, Futter für ihre Brut und ausreichend Zeit für die Entwicklung ihrer Jungen. Bei vielen Arten müssen die Puppen den Winter geschützt z.B. in Stängeln überstehen, um im nächsten Jahr als Schmetterlinge schlüpfen zu können. Deshalb fordert die ÖDP, bei der öffentlichen Grünpflege Rücksicht auf diese Bedürfnisse zu nehmen. Bereiche, die „wild“ bleiben dürfen, sind wertvolle Rückzugsorte für die Artenvielfalt. Besonders unsere städtischen Parks, die Friedhöfe und die kilometerlangen Wegränder bieten wichtige Entwicklungsräume für Insekten, Vögel und andere Tiere.
Nur durch bewusste Planung und Pflege können wir die Artenvielfalt in unserer Stadt erhalten und fördern. Das ist nicht nur gut für die Natur, sondern auch für uns Menschen – denn eine vielfältige Natur ist die Grundlage für ein gesundes und lebendiges Leben in Bottrop.
Soziales, Schule, Jugend, Kultur
Mein Ziel: Eine lebenswerte Stadt für alle
Ein Gastbeitrag von Nick Nowara, dem parteilosen Kandidaten für die Wahl zum Oberbürgermeister

Mein Name ist Nick Nowara und ich kandidiere für das Amt des Oberbürgermeisters. Ich habe mich entschieden, Verantwortung zu übernehmen, weil ich überzeugt bin: Bottrop braucht neue Perspektiven. Familien spielen dabei eine zentrale Rolle – und alles, was Familien unterstützt, kommt auch anderen zugute: Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung, Alleinstehenden und Zugewanderten.
Eine Stadt, in der Kinder sicher spielen können, Jugendliche attraktive Freizeitangebote finden, Kultur für alle zugänglich ist und Mobilität kein Hindernis darstellt, ist eine Stadt, in der sich alle Generationen wohlfühlen.
Dafür setze ich mich ein:
- Kostenfreie Kitas und ein kostenloses Mittagessen für alle Kinder – damit kein Kind ausgeschlossen wird und Familien spürbar entlastet werden.
- Ausreichend Betreuungsplätze und längere Öffnungszeiten, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und Arbeitsplätze zu sichern.
- Bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum für alle, damit Familien, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung sowie junge Menschen ein passendes Zuhause finden können.
- Starke Kulturangebote, die alle erreichen – von Open-Air-Kino über Mitmachaktionen bis hin zu Jugendeinrichtungen und der Förderung freier Kulturschaffender. Kultur darf kein Luxus sein.
- Einen verlässlichen, barrierefreien Nahverkehr mit sicheren Radwegen, kurzen Taktzeiten und gut erreichbaren Haltestellen – denn Mobilität bedeutet Teilhabe.
Eine Stadt, die Barrierefreiheit, Teilhabe, Kultur und Familienfreundlichkeit zusammendenkt, ist attraktiv, gerecht und zukunftsfähig – für alle, die hier leben oder noch hierherziehen möchten. Dafür stehe ich – gemeinsam mit der ÖDP und allen, die Bottrop bewegen wollen.
Die Familie stärken heißt die Stadt stärken

Die ÖDP hat sich in der Vergangenheit stets für die Familien eingesetzt und wird dies auch in der Zukunft weiter tun.
So war die ÖDP eine entscheidende Kraft dafür, dass in Bottrop die frühen Hilfen für Familien mit Neugeborenen, die Unterstützung benötigen, eingerichtet wurden und heute ein wirkliches Erfolgsmodell sind.
Ebenfalls mit Hilfe der ÖDP konnte die Landschaft der offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen in Bottrop trotz der Sparzwänge gut erhalten und verbessert werden, was die kürzliche Neueröffnung einer Jugendeinrichtung in der Bottroper Innenstadt zeigt. Aber von einer wirklichen Familienfreundlichkeit sind wir noch weit entfernt. Die ÖDP hat hier in den vergangenen Jahren immer wieder Vorschläge gemacht, von denen leider viele nicht genug Gehör fanden.
Wir brauchen kostenfreie Kitas, ein kostenloses Mittagessen für alle Kinder und Jugendlichen in Einrichtungen, kostengünstiges Bauland für Familien mit Kindern u.v.m.
Was macht eine liebens- und lebenswerte Stadt aus? Eine gute Infrastruktur, Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Theater, Kino, aber auch Kitas und Schulen. Bottrop hat es da nicht immer leicht, sich z. B. gerade in Bezug auf Einkaufsmöglichkeiten gegenüber den größeren Nachbarstädten durchzusetzen. Um so wichtiger finden wir von der ÖDP es, Familienfreundlichkeit zu einem Bottroper Markenzeichen werden zu lassen.
Dafür werden wir uns auch in Zukunft starkmachen.
ÖDP setzt sich für mehr Transparenz in der Schullandschaft ein
Wer in Bottrop eine weiterführende Schule für sein Kind sucht, steht vor einer verwirrenden Auswahl: Gymnasium, Realschule, Gesamtschule, Sekundarschule…...und oft sind die Unterschiede für den Laien schwer durchschaubar.
Klar ist in den letzten Jahren der Trend erkennbar, dass sich die meisten Eltern für ihr Kind das Abitur wünschen. Dementsprechend musste auch die letzte Hauptschule in Welheim mangels Zuspruch schließen. Gerade darum stellt sich aber die Frage, was mit den Kindern ist, die nach der 6. Klasse das Gymnasium oder die Realschule wegen mangelnder Leistungen verlassen müssen. Man kann sich gut vorstellen, wie ein solches Kind sich fühlen muss.
So etwas möchte die ÖDP keinem Kind zumuten und setzt sich deshalb konsequent für ein längeres gemeinsames Lernen aller Kinder ein. In den integrierten Schulformen der Gesamt- und Sekundarschulen wird durch Differenzierung dafür gesorgt, dass alle ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden können. Ideal ist dies z.B. auch für diejenigen Kinder, die in ihrer Entwicklung ein wenig länger brauchen, um ihre Stärken zu entfalten. Denn die Entwicklung der Kinder verläuft sehr unterschiedlich. Hier im Alter von 10 Jahren zu entscheiden, welche Schulform geeignet ist und damit dem Kind weitere Chancen zu erschweren oder gar umnmöglich zu machen, ist weder sachgerecht noch fair.
Lassen wir unseren Kindern die Zeit, die sie brauchen, für einen gelungenen Start ins Leben.
Kultur verbindet – für ein menschliches Miteinander

Kultur ist mehr als Unterhaltung – sie ist Ausdruck unserer Vielfalt, unserer Geschichte und unseres Zusammenlebens. Kultur verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft, Generationen und Weltanschauungen. Sie schafft Begegnung, Verständnis und Gemeinschaft.
Die ÖDP Bottrop setzt sich dafür ein, dass die vielfältige Kultur in Bottrop möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt zugänglich ist – unabhängig von Einkommen, Herkunft oder Bildungsstand.
Kulturelle Arbeit verdient Anerkennung – auch finanziell. Wer im Bereich Kultur in Bottrop arbeitet, leistet einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Stadtgesellschaft. Diese Arbeit muss angemessen bezahlt werden. Kulturangebote dürfen kein Luxus sein. Sie sind eine Investition in Zusammenhalt, Bildung und Lebensqualität. Die im Bottroper Haushalt geplanten Kürzungen im Bereich „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKits) sowie die zusätzlichen Schließungstage im Museum Quadrat müssen zurückgenommen werden.
Wir von der ÖDP fordern ein Kulturangebot, das verbindet und stärkt. Menschlich, nachhaltig und sozial.
Vier Fragen an Marianne Dominas
Listenplatz 1 der ÖDP

Du bist jetzt seit 21 Jahren im Rat der Stadt. Wie bist du überhaupt zur Politik gekommen?
Tatsächlich war ich bereits 1999 für die ÖDP in der Bezirksvertretung Mitte und dann ab 2004 im Rat der Stadt. Ich war damals alleinerziehende Mutter dreier Töchter und fand, dass Frauen allgemein und insbesondere alleinerziehende Frauen in der Politik völlig unterrepräsentiert waren. Deshalb wollte ich mich mit meiner Sicht der Dinge einbringen und bin durch Freunde auf die ÖDP aufmerksam geworden.
Einer deiner politischen Schwerpunkte ist daher ja auch die Sozial-und Familienpolitik. Was ist dir hier besonders wichtig?
Bottrop muss familienfreundlicher werden! Gerade in Bottrop leben viele Familien, die aufgrund der Krisen der letzten Jahre so gerade eben über die Runden kommen. Umso wichtiger sind daher Hilfen für diese Familien, um die immer weiter auseinandergehende Schere von Arm und Reich abzumildern. Daher fordern wir von der ÖDP z.B. Beitragsfreiheit für Kitas und OGS-Betreuung und ein kostenloses Mittagessen für alle Kinder und Jugendlichen in Einrichtungen.
Wie siehst du die derzeitige Entwicklung in der Schulpolitik in Bottrop?
Bottrop braucht mehr integrative Schulplätze!
Dass der Neubau einer dritten Gesamtschule nicht zustande gekommen ist, bedauern wir von der ÖDP ausdrücklich, denn diese Schulform bietet neben der Sekundarschule die beste Möglichkeit für Kinder, gemeinsam zu lernen und durch Differenzierung ihre Stärken zu entwickeln. Die Umwandlung der Janusz-Korczak-Gesamtschule in eine Sekundarschule soll den Schulstandort sichern, der leider in den letzten Jahrzehnten von den Familien zu schlecht angenommen wurde. Die gut angenommene Sekundarschule in Kirchhellen zeigt, wie attraktiv diese Schulform ist. Das Anwachsen der Schülerzahlen in den nächsten Jahren stellt uns vor große Herausforderungen, was das Bauen angeht, denn Beschulung in Containern darf keine Dauerlösung werden. Alle unsere Kinder haben die bestmögliche Förderung verdient!
Was ist dir noch im Bereich Soziales wichtig?
Bottrop war schon immer eine Stadt der Zuwanderung, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen leben. Hierin sehe ich viele Vorteile und die Möglichkeit, sich gegenseitig zu bereichern. Leider gibt es in den letzten Jahren europaweit immer mehr die Tendenz, nationalistisch zu denken und sich von anderen abzugrenzen. Das ist auch in Bottrop zu beobachten. Hier ist mir ein klares Votum gegen alle rassistischen und fremdenfeindlichen Tendenzen wichtig. Im Umgang mit Flüchtlingen ist es in Bottrop in der Vergangenheit gut gelungen, menschenwürdige Unterkünfte und eine gute Integration zu schaffen. Hier müssen wir anknüpfen. Bottrop muss eine Stadt bleiben, in der alle gern zusammenleben und gerechte Teilhabechancen besitzen.
Stadtentwicklung - Bauen - Verkehr
Aus unserem Themen-Faltblatt "Stadtentwicklung - Bauen - Verkehr"
Gemeinsam für eine lebenswerte Stadt – Ihre Stimme zählt!
Die kommunale Politik trägt die Verantwortung für Entscheidungen, die unsere Stadt prägen: Infrastruktur, Baugebiete, Grünflächen, Bildungseinrichtungen sowie Freizeit- und Spielangebote. Dabei gilt es, die unterschiedlichsten Interessen abzuwägen – stets mit Blick auf Gerechtigkeit. Das bedeutet nicht nur soziale Gerechtigkeit, sondern auch den Schutz unserer Umwelt und ein ökologisches Gleichgewicht.
Die ÖDP steht für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Politik, die das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt – nicht den kurzfristigen Gewinn einzelner. Wir setzen uns ein für den Schutz unseres Grundwassers, den Erhalt von Grünflächen und Frischluftschneisen. Wir prüfen Bau- und Industrievorhaben sorgfältig auf ihre Verträglichkeit mit Naturschutzgebieten, wichtigen Wasserläufen und der Luftqualität, um Gesundheit und Umwelt zu schützen.
Es ist wichtig, zwischen Klimaschutz, nachhaltiger Flächennutzung und dem Wunsch nach mehr Wohnraum abzuwägen. Bereits versiegelte Flächen sollten effizient genutzt werden, um Freiflächen zu bewahren. Wo immer möglich, muss Regenwasser vor Ort versickern können und unsere Bäche sollten gestärkt werden, um Trockenperioden besser zu bewältigen.
Wir möchten noch stärker mitgestalten und unsere Stimme im Stadtrat einbringen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung – Ihre Stimme bei der Kommunalwahl am 14.09.2025 ist entscheidend.
Gemeinsam für eine nachhaltige, gerechte und lebenswerte Stadt – danke für Ihr Vertrauen!
Interview mit Dirk Schaefer, Aufbruch Fahrrad und ADFC-Bottrop

Dirk Schaefer, Vorstandsmitglied des ADFC-Kreisverbands Bottrop und Mitglied der Initiative Aufbruch Fahrrad Bottrop, hat sich in der Jury der Bürgerinitiative Bottrop b!wegt auch bei der Auswahl unseres Oberbürgermeisterkandidaten engagiert.
Wir haben ihn gefragt:
Das war doch sicher zeitlich sehr aufwendig! Was hat dich motiviert, neben deinem sonstigen ehrenamtlichen Engagement auch daran so aktiv teilzunehmen?
Dirk Schaefer:
Lokalpolitik ist spannend, denn sie hat direkte Auswirkungen auf unseren Alltag in unserer unmittelbaren Umgebung. Zugegeben, man benötigt schon Geduld und Beharrlichkeit – aber dann kann man durchaus etwas bewegen.
Wenn ein Projekt wie Bottrop b!wegt mit einer bunten parteipolitischen und gesellschaftlichen Unterstützung die Vielfalt an Kandidierenden erhöht, sehe ich darin die Chance, Politikverdrossenheit und dem Abdriften in Extreme entgegenzuwirken. Die Motivation ergibt sich aus dem kreativen Austausch mit den unterschiedlichsten Personen, die ebenfalls Bottrop verbessern möchten – nach der erfrischenden Devise: „einfach mal machen“.
Wichtig ist mir, dass sich das Engagement ausdrücklich nicht gegen die Kandidaten der anderen demokratischen Parteien richtet.
Du bist seit Langem ehrenamtlich in der Verkehrsplanung tätig. Wenn du auf die letzten Jahre zurückschaust: Hat sich die Situation für Radfahrende in Bottrop verbessert? Was sind dafür die besten Beispiele – und wo bist du besonders unzufrieden?
Für ein solches Fazit unterscheide ich zwischen den Maßnahmen, die sich im realen Alltag der Radelnden erleben lassen, und der sich verändernden Sichtweise auf die Bedeutung des Radverkehrs.
Hinsichtlich des Bottroper Fahrradstraßen-Konzepts sind viele Straßen fertiggestellt oder befinden sich aktuell im Umbau.
Gleiches gilt für den Kirchhellener Ring, den ich für ein Positivbeispiel in der Zusammenarbeit zwischen Vertreter*innen der Politik, Aufbruch Fahrrad Bottrop, dem ADFC Bottrop/Kirchhellen und dem Tiefbauamt halte.
Wir freuen uns auf die erste Radvorrangroute in Bottrop – die RAG-Trasse östlich der Innenstadt.
Große Defizite bestehen bei der Anbindung des Hauptbahnhofs Bottrop an die Innenstadt sowie bei der mangelhaften Verbindung in Richtung Essen – beides Zielpunkte mit höchstem Potenzial, wenn man die Abhängigkeit vom Autoverkehr reduzieren möchte.
Für den innerstädtischen Verkehr werden sicherlich die zukünftigen Maßnahmen auf der Gladbecker Straße und der Prosperstraße große Aufmerksamkeit erfordern.
Was die Sicht auf den Radverkehr betrifft, ist die Akzeptanz enorm gestiegen. Es wird allgemein anerkannt, dass mit dem Fahrrad die effizienteste Mobilität möglich ist – und dass Radinfrastruktur deutlich weniger Haushaltsmittel und Ressourcen verbraucht als der Autoverkehr.
Hier treffen sich zwei Notwendigkeiten: leere Kassen und klimaschonendes Handeln!
Was uns in Bottrop noch fehlt, ist die Erkenntnis, dass Radfahrende auch Kund*innen sind – vielleicht sogar die treueren?
Was ist dein wichtigstes Ziel für die nächste Zeit?
Der Alleenradweg – eine Radverbindung zwischen Dorsten, Kirchhellen, Bottrop und Oberhausen – hat enormes Potenzial, da die Strecke direkt und sicher sein wird. Er verbindet Regionen und Menschen – und ganz besonders Bottrop mit Kirchhellen.
Klimaschonender Nahverkehr für Bottrop – Mobilität neu denken!
Ein moderner, klimafreundlicher Stadtverkehr ist gut für Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität. Wer Bus, Bahn oder Rad nutzt, reduziert Lärm, Abgase und Staus – und gewinnt gleichzeitig mehr Bewegungsfreiheit in unserer Stadt.
Die ÖDP setzt sich für eine deutlich bessere Taktung im ÖPNV ein. Alle Stadtteile sollen direkt und zuverlässig an die Stadtmitte, die Nebenzentren und auch an die Nachbarstädte im Ruhrgebiet angebunden werden. Gerade Jugendliche brauchen spätere Fahrzeiten am Abend und am Wochenende, um sicher und flexibel unterwegs zu sein.
Unser Vorschlag: An Markttagen kostenlos mit dem Bus fahren! Das entlastet den motorisierten Individualverkehr (MIV) und reduziert den Parkdruck in der Innenstadt.
Für kurze Strecken ist das Fahrrad unschlagbar – gesund, emissionsfrei und platzsparend. Doch in Bottrop fehlen vielerorts gut ausgebaute Radwege. Das Fahrradstraßennetz ist noch lückenhaft und es mangelt an sicheren Abstellmöglichkeiten. Hier wollen wir investieren, damit Radfahren in Bottrop wirklich attraktiv wird.
Unser Ziel: Ein stadtweites Mobilitätskonzept, das Bus, Bahn und Radverkehr intelligent verknüpft – für mehr Klimaschutz, weniger Stau und eine lebenswerte Stadt für alle.
Eine lebendige Innenstadt für Bottrop

Mein Name ist Nick Nowara und ich kandidiere für das Amt des Oberbürgermeisters. Ich habe mich entschieden, Verantwortung zu übernehmen, weil ich überzeugt bin:
Bottrop braucht neue Perspektiven.
Eine attraktive Innenstadt ist mehr als ein Ort zum Einkaufen. Sie ist das Herz jeder Stadt – ein Platz für Begegnung, Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit. Doch Bottrops Zentrum leidet seit Jahren unter Leerständen, rückläufigem Handel und fehlender Aufenthaltsqualität.
Dafür setze ich mich ein:
- Nutzungsmix statt Leerstand: Räume für Start-ups, kreative Branchen, Jugendangebote, Bildung, soziale Projekte und Kultur schaffen Vielfalt und neues Leben.
- Wohnraum im Zentrum: Wohnen bringt soziale Durchmischung, Sicherheit und Lebendigkeit – auch in den Abendstunden.
- Mehr Aufenthaltsqualität: Begrünung, Sitzgelegenheiten, Spielmöglichkeiten für Kinder, Kulturangebote und Sauberkeit machen die Innenstadt zu einem Ort, an dem man gerne bleibt.
- Bessere Erreichbarkeit: Mit einem modernen Verkehrskonzept, sicheren Radwegen und attraktivem ÖPNV wird die Innenstadt für alle besser zugänglich.
Eine moderne Innenstadt entsteht nicht am Reißbrett, sondern gemeinsam. Deshalb setze ich auf die Beteiligung der Stadtgesellschaft: Wie stellen Sie sich eine attraktive Innenstadt vor? Welche Angebote würden Sie nutzen? Wie können wir das Zentrum für alle Generationen beleben?
Und genauso wichtig ist es, die Stadtteilzentren nicht zu vernachlässigen – auch dort braucht es Treffpunkte, Angebote und eine gute Erreichbarkeit, damit Bottrop sich als Ganzes positiv entwickelt. Dafür stehe ich – gemeinsam mit der ÖDP und allen, die Bottrop bewegen wollen.
Feuerwehr-Neubauten: Sicher. Schnell. Nah.
Bottrop investiert in zwei wichtige Projekte: den Neubau der Hauptfeuerwache in Bottrop-Mitte und eine neue Feuer- und Rettungswache in Kirchhellen. Beides ist richtig und notwendig, um unsere Feuerwehr zu stärken. Doch dabei darf die Sicherheit der südlichen Stadtteile nicht unter die Räder kommen.
Mit dem geplanten Standort rückt die Hauptfeuerwache weiter vom Bottroper Süden ab. Lange Anfahrtswege durch die Innenstadt machen schnelle Hilfe oft unmöglich – gerade wenn jede Sekunde zählt. Vorausschauende Planung hätte hier geholfen: Schon früh forderte die ÖDP eine zusätzliche Wache im Süden. Spätestens mit dem neuen Stadtteil Freiheit Emscher muss eine geeignete Fläche gesichert werden – bevor es zu spät ist.
Das Beispiel Kirchhellen zeigt, was passiert, wenn man nicht handelt: Dort wurde eine Fläche im Gewerbegebiet zwar früh reserviert, dann aber jahrelang nicht reagiert, als klar wurde, dass diese nicht nutzbar war. Nun wird in einer Frischluftschneise gebaut – ökologisch problematisch und angrenzend an Brutgebiete der Feldlerche.
Unsere Ziele:
- Südliche Stadtgebiete nicht vernachlässigen
- Flächen für Feuerwehr rechtzeitig sichern
- Keine Bebauung von klimarelevanten Flächen und Frischluftschneisen
Sicherheit braucht Weitsicht – und Mut zur richtigen Entscheidung.