Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

ÖDP beklagt Schildbürgerstreich am Berliner Platz

Marianne Dominas, Foto: Michael Kaprol für ÖDP-Bottrop

Marianne Dominas, Foto: Michael Kaprol für ÖDP-Bottrop

Deutlich bestürzt reagiert die ÖDP-Ratsfraktion auf die Pläne des Verwaltungsvorstandes zur Drogen- und Alkoholikerszene am Berliner Platz. „Die Idee, diesen Menschen, die ja überwiegend Bürger unserer Stadt sind, einen Platz zu geben, ist durchaus richtig“, meint ÖDP Fraktionsvorsitzende Marianne Dominas. „Aber ein Unterstand im Nadelöhr zwischen ZOB-Mauer und Radstation ist nicht nur ordnungspolitisch, sondern auch sozialpolitisch eine reine Kopfgeburt“, kritisiert Ratsherr Johannes Bombeck. Die ÖDP fordert daher den Verwaltungsvorstand der Stadt auf, das Projekt sofort zu stoppen. In allen Nachbarstädten (Gla, Ob, E, Ge, Bo, Mü, Her, Dorsten) gibt es bereits vernünftige Angebote für diese Gruppe. Dabei geht es für Bottrop nicht um ein neues und womöglich kostspieliges sozialarbeiterisches Angebot. Hier ist die Stadt mit den Angeboten der Drogenberatungsstelle des Jugendhilfe e.V., der Anlaufstelle für Wohnungslose der ESB und dem Gesundheitsamt bereits gut aufgestellt.
Neunzig Prozent der Menschen aus der Szene stehen in Kontakt mit dem Hilfesystem, können und wollen aber aktuell ihre Lebenssituation nicht ändern. "Hier ist ein reines Aufenthaltsangebot erforderlich, das die Bedürfnisse dieser Menschen und die berechtigten Interessen aller anderen Bürger und Geschäftsleute berücksichtigt," glaubt Bombeck. Der von der Stadt geplante reine Unterstand am Berliner Platz ist nach Meinung der ÖDP falsch und kontraproduktiv, wenn man die Interessen aller Bürger im Blick habe. Der vorgesehene Ort sei eine Katastrophe. "Mir ist bewusst, dass von der Szene in der Regel keine große Gefahr ausgeht. Aber erzählen Sie das einmal Kindern, älteren Bürgern, allen, die sich ängstigen, zukünftig diese Engstelle zwischen ZOB-Mauer und Kaufland zu passieren", betont Marianne Dominas von den Ökodemokraten. Seit Jahrzehnten fehle ein Ausgleich zwischen den Interessen der Szene und denen der Bürger und Geschäftsleute. Statt noch in diesem Jahr den Unterstand aufzustellen, solle man aus Sicht der ÖDP-Ratsfraktion jetzt noch einmal für sechs Monate innehalten und dann das Angebot eines beaufsichtigten Raums in der Innenstadt machen, das die Szene annimmt und die Interessen der steuerzahlenden Bürger ebenfalls berücksichtigt.
Die Fachleute müssten auch im Blick haben, was in anderen Städten wirklich und nachhaltig funktioniert habe und breit akzeptiert werde. Außerdem sei zu beachten, dass der illegale Kleinhandel mit Heroin, Kokain und Medikamenten am Berliner Platz blühe, jedoch in Deutschland weiterhin verboten sei. Wer hinsehen wolle, erkenne den Drogenhandel, der von städtischer Seite manchmal bestritten und vom zuständigen Fachkommissariat der Polizei in Recklinghausen (KK 13) auf Grund personeller Engpässe und strategischer Überlegungen kaum verfolgt werde.
Sollte die Verwaltung bei ihren Plänen bleiben, überlegt die ÖDP, den Widerstand gegen diese
Bebauung in Form einer Unterschriftensammlung zu organisieren .

Zurück