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Die Artenvielfalt im ländlichen Raum schützen und erhalten

Die Intensivierung der Landwirtschaft und zunehmende Versiegelung von Flächen z.B. durch Neubau- und Industrieflächen hat auch in Kirchhellen in den letzten Jahrzehnten zu einem deutlich spürbaren Rückgang der Artenvielfalt geführt. Feldränder werden kurzgehalten und erinnern eher an Rasenflächen, Blühstreifen stammen aus der Samentüte und enthalten oft eingeführte Arten, die vielleicht als Nektarspender gelten können, Insekten aber keine Nahrungsgrundlage für Larven und Raupen bieten. Wiesen werden so häufig gemäht, dass Wiesenschmetterlinge und andere dort lebende Insekten ebensowenig wie bodenbrütende Vögel eine Chance haben, ihre Jungen aufwachsen zu lassen.

Rückgang der Artenvielfalt

In den letzten 20 Jahren sind im Kirchhellener Raum u.a. Rebhühner, Wachteln, Heide- und Feldlerchen, Kibitze, Wiesenpieper, Bluthänflinge und Goldammern, aber auch Feldhasen im Bestand bedrohlich zurückgegangen bzw. verschwunden.

Bei jedem neuen (Bau)-Projekt muss deshalb dessen Auswirkung auf die Natur bedacht werden. Nachdem im letzten Jahr der Klimanotstand ausgerufen wurde, führte man u.a. einen Nachhaltigkeits-Check ein, der den Politikern bei allen Entscheidungen immer auch die Auswirkungen auf Klima und Natur aufzeigen soll. Aus Sicht der ÖDP fehlt hier aber ein entscheidender Punkt: Die Berücksichtigung der biologischen Vernetzung, d.h. die Frage inwieweit regionale Pflanzen eingesetzt werden. Viele Insekten sind auf bestimmte Pflanzen angewiesen – so z.B. auch der abgebildete Kaisermantel auf Veilchen. Nur wenn Ausgleichsmaßnahmen auch wirklich die gleichen Bedingungen wieder herstellen, die z.B. durch Baumaßnahmen zerstört werden, sind solche Eingriffe in die Natur überhaupt tolerierbar.


Kein Kirchhellener Flächenfraß!

Seit Jahren wendet sich die ÖDP entschieden gegen die Planung immer neuer Baugebiete auf Wiesen und Feldern und die zunehmende Versiegelung der Landschaft. In Feldhausen wächst der Widerstand gegen eine weitere Verdichtung und die Überbauung der Ausgleichsfläche Gertskamp. Diese Grünfläche wurde erst vor wenigen Jahren für die dort lebenden Steinkäuze angelegt. Außerdem droht eine Überlastung der vorhandenen Infrastruktur wie Straßen und Entwässerung sowie der Schule und des Kindergartens durch die geplante Verdoppelung der Anwohnerzahl. (Nähere Infos unter http://www.initiative-feldhausen.de)

In Grafenwald wurde die Formierung einer Bürgerinitiative durch die Corona-Pandemie verzögert, kurz zuvor waren im März Vertreter der ÖDP für eine erste Besprechung der Situation von engagierten Anwohnern eingeladen worden, weil dort nur die ÖDP im Rat den Planungen widersprochen hatte. Auch dort sollen Wiesen und Felder in großem Umfang mit Einfamilienhäusern überbaut werden. Begründet wird dies mit Erhalt der Bevölkerungszahl, dabei gab es schon 2019 24 Kinder, die im örtlichen Kindergarten nicht mehr unterkamen, und auch in Grafenwald sind die meisten für den Wocheneinkauf wegen fehlender Supermärkte und schlechter ÖPNV-Anbindung auf ihr Auto angewiesen.

Während im Bottroper Süden Baulücken ungenutzt bleiben, wird im Norden weiter auf der
grünen Wiese gebaut. Wir treten ein gegen den Flächenfraß, für Klimaschutz und gegen einen Vorrang des Profitstrebens vor den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Natur.